Nada Surf
Never Not Together
Text: Christian Steinbrink
Die reine Wonne, die pure Harmonie, egal wie nachdenklich oder düster die Themen sein mögen, die der würdevoll ergraute Matthew Caws in seinen Texten verhandelt. Das neunte Album “Never Not Together” setzt diesen Eindruck nicht nur fort, sondern kann auch mit ein paar Entwicklungen punkten. So dicht ineinander verwoben waren die Arrangements von Nada-Surf-Songs zum Beispiel noch nie. Und auch in punkto Songwriting überzeugt die LP mit einer Vielfalt, die nicht jedes Album der Bandhistorie besitzt. Zwar fehlen herausstechende Hits à la “Blonde On Blonde” oder “Always Love”, dafür überraschen die New Yorker aber durch “Something I Should Do” mit einem Song, der durch seinen gehetzten Sprechgesang wie ein Update des für die Band schicksalshaften Heulers “Popular” wirkt. Mit ihm haben Nada Surf wie mit vielen anderen Widrigkeiten ihren Frieden gemacht, und das ist nicht nur einer ambitionsverlorenen Altersmilde geschuldet. Stattdessen hat Caws mit Zeilen wie “There is help for raw souls/ A language for the shy” oder “Empathy is good/ Lack of empathy is bad” ein paar versöhnende Einsichten aus seinem Erfahrungsschatz in eindrucksvolle Leitsätze gefasst. Wer soviel beschwingt rockender Altersweisheit zuhören darf, möchte kaum noch aus der Badewanne aussteigen. Auch wenn er weiß, dass er irgendwann muss.
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