Betrachtet man das Album für sich, ist es sicherlich eine hervorragende Platte, vergleicht man sie aber mit dem mörderischen Debüt “Lost Paradise” oder der schlichtweg genialen “Gothic”, finden sich doch ein paar Riffs und Soli auf dieser LP, die ich ähnlich aus Zirkeln der momentanen Doom-Welle gehört habe. Natürlich spielen Paradise Lost nach wie vor keinen reinen Doom, sind insgesamt aber ein wenig langsamer geworden und greifen von Zeit zu Zeit auf klassische Doom-Elemente zurück. Warum? Und wo haben sie die orchestralen Einschübe und die traumhafte Frauenstimme gelassen, die kleine Diamantsplitter in Paradise Losts finstere Welt der Verzweiflung zauberten? Beibehalten werden lediglich gelegentliche Akustik-Einschübe als Kontrast. Ein Teil ihrer unvergleichlichen Dramatik geht ihnen durch das neue minimalistische Denken leider verloren, wenngleich sie nach wie vor wie nur wenige andere in der Lage sind, Gefühle von Melancholie und Verzweiflung in ihrer leidenschaftlichen Musik zu verarbeiten. Wahrscheinlich ist “Shades Of God” auch nicht unbedingt schlechter als seine Vorgänger, nur sehr anders – und vielleicht braucht man deswegen ein wenig mehr Zeit mit dem Werk. 3,5 Punkte unter Vorbehalt.
3.5/5 Melanie Schmidt
weitere Platten
Live Death
VÖ: 02.09.2022
The Lost And The Painless (Boxset)
VÖ: 26.11.2021
At The Mill (Live)
VÖ: 16.07.2021
Obsidian
VÖ: 15.05.2020
Medusa
VÖ: 01.09.2017
The Plague Within
VÖ: 29.05.2015
Tragic Idol
VÖ: 20.04.2012
Faith Divides Us - Death Unites Us
VÖ: 25.09.2009
In Requiem
VÖ: 18.05.2007
Paradise Lost
VÖ: 28.02.2005
Symbol Of Life
VÖ: 21.10.2002
Believe In Nothing
VÖ: 23.02.2001