Völlig aus heiterem Himmel und ohne jegliche Vorankündigung sucht uns Mike Muirs Metalfunk-Orkan heim. Doch haben wir darauf wirklich gewartet?
Wer behauptet, diese Band noch voll auf der Rechnung zu haben, der lügt wahrscheinlich. Denn erstens hatten die Groove-Weirdos um den Sucidal Tendencies-Kopf immer schon eher den Beigeschmack eines Side-Projects, und zweitens liegt das letzte, wirklich fantastische Album Groove Family Cyco schon sechs Jahre zurück. Wie dem auch sei, jetzt ist es urplötzlich da, das vierte Album, was ja prinzipiell erst mal ein Grund zur Freude ist, denn so hart und zugleich groovy gingen in der Hochzeit des Metalfunks nur die Wenigsten zu Werke. Doch wo die ersten drei Alben allesamt einen geradezu visionären Charakter versprühten und ihrer Zeit in puncto Extremität und Kompromisslosigkeit weit voraus schienen, klingt Mas Borracho über weite Strecken leider wie ein müder Abklatsch alter Stil- und Zielsicherheit. Sicher, aufgrund der unbestreitbaren technischen Fähigkeiten aller Beteligten wird fesch vor sich hin gegroovt, hier und da auch mal fetzig drauflos gerotzt, doch das ist heutzutage einfach zu wenig. Der Sound wirkt eindimensional, altbacken und lieblos, die Hooks waren auch schon deutlich besser und vor allem abwechslungsreicher. Nichts will wirklich hängen bleiben, funky Beliebigkeit auf allen Ebenen – damit lockt man heutzutage keinen Headbanger mehr hinterm Ofen hervor. Für Komplettisten und beinharte Fans von gewissem Interesse, ansonsten aber durchaus verzichtbar.