Es gibt sogar mehrfach Grund zum Staunen, deutet der druckvolle Opener “Neon” doch nicht ansatzweise daraufhin, dass hier nur zwei Musiker am Werk sind, die sich mit hochansteckendem Drive durch das Erbe von Grunge-Größen wie Soundgarden und Nirvana arbeiten. Überhaupt ist es eine gesunde Mischung aus DIY-Übermut und der Leidenschaft für dreckige Akkorde zwischen Grunge, Punk und Alternative-Rock, mit der Sänger und Gitarrist Peter Bering und Schlagzeuger Alessandro De Luca ihr erstes Album zusammengenagelt haben. Songs wie “Love Yourself” oder “Chairclimber” sind schmissige Gitarrenbretter, die ohne Umweg ins Ohr gehen. “Save Your Lies” hingegen drosselt das Tempo und besticht durch einen schleppenden, düsteren Grundrhythmus bei steigender Intensität, der an Bands wie Hodja erinnert. Ebenfalls eine ruhige Kugel schiebt die zweite Vorabsingle “Milk & Honey” und nimmt sich damit genug Zeit, um inhaltlich ein wichtiges Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Das nicht ernst gemeinte “Tree Pee” hingegen dürfte sich je nach eigener Humorveranlagung irgendwo zwischen vollkommen überflüssig und infantil witzig einpendeln. Das ändert jedoch nichts daran, dass “Hilleboom” ein gelungenes Debüt ist, dessen Spaß und unbedarftem Charme man nur schwer widerstehen kann.
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