Die neuen Stücke konstruieren sich selbst Umwege und stellen so das Konzept einer indirekten Zielgerichtetheit vor. Collagierte Miniaturen, die eher unvermittelt ineinander übergeleitet werden, sind an die Stelle von geradlinigen Pop-Songs getreten. Der demonstrativ fragmentarischen Kompositionsweise entspricht die Kombination unterschiedlichster Klangschichten, die sich oft zuwiderlaufen und seltsame Dissonanzen produzieren. In solchen Momenten wird eine Nähe zur Dub-Ästhetik oder dem Ansatz der Beastie Boys und Tricky suggeriert, aber zwei Sekunden später findet man sich im fragilen Gewebe eines Simon & Garfunkel-Songs wieder. Das Problem bei dieser Vorgehensweise ist fehlende Ökonomie. Die Songs sind maßlos überladen mit musikalischer Information. Zudem werden die Schnittstellen zwischen den einzelnen Segmenten innerhalb eines Stücks klar als disparate Brüche ausgestellt, was jegliche Subtilität verhindert. Der für diese Platte scheinbar grundlegende Anspruch, experimentell zu sein, scheitert an Überambitioniertheit.
weitere Platten
Eight
VÖ: 09.06.2023
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VÖ: 11.03.2022
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VÖ: 19.10.1998
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VÖ: 27.03.1995
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VÖ: 31.08.1993