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    Jon Spencer
    Spencer Gets It Lit (mit The Hitmakers)

    VÖ: 01.04.2022 | Label: Bronzerat/Pias/Rough Trade
    Jon Spencer - Spencer Gets It Lit (mit The Hitmakers)

    Vier-Ohren-Test

    Was als gefälliger Garage Rock startet, entwickelt sich zum spaßigen Album, das sich stilistisch kaum greifen lässt.
    Seit fast 40 Jahren treibt Jon Spencer sein Unwesen im Noise, Garage und Bluesrock, die Anzahl an Bands und Projekten, mit denen er aktiv war, lässt sich schon lange nicht mehr an zwei Händen abzählen. Das Debüt seiner neuen Backing-Band The Hitmakers lässt sich dagegen kaum einem einzelnen Genre zuordnen. Das liegt nicht am mangelnden Fokus der vierköpfigen Band, sondern vielmehr an der wilden Freude und Energie, mit der sie zu Werke geht. Spencer agiert in diesem Bandkonstrukt souverän als charismatischer Leader. Mal trieft ein Stück vor Bluesrock wie das groovige “Bruise”, Songs wie “Get It Right Now” klingen hingegen nach britischen Garage Rock. Dabei bleiben die Songs immer aufregend und angenehm kratzig. Bemerkenswert: Durch den häufigen Einsatz von Synthesizern klingt “Spencer Gets It Lit” sowohl nostalgisch als auch futuristisch. Spencer spickt seinen Gesang naturgemäß mit einer guten Portion Theatralik, den häufig eingesetzten Sprechgesang sollte man mögen, sonst kann das Album schnell nervig werden. Am Ende bleibt ein Leckerbissen für alle Fans der obengenannten Genres und ein Spencer in Bestform.

    9/12 Toni Meese

    Jon Spencer hat seit seinem bislang letzten Macho-Rock-Egotrip “Spencer Sings The Hits” nichts dazugelernt.
    Jon Spencer hat schon wieder ein Album gemacht, in dessen Titel er von sich in der dritten Person spricht. Schon der zweite Song “Get It Right Now” ist dann eine Studie in inhaltsloser Egozentrik: Was er will ist nicht ganz klar, Hauptsache wollen. Bartüren eintreten etwa oder “abrocken”, und die schöne, aber vergangene Glitzerwelt von L.A. wünscht er sich auch zurück. Im nächsten Song “Death Ray” geht es in bescheuerter Art und Weise tatsächlich um einen Todesstrahl, dazu gibt es wieder ein bisschen Garage-Rock-Gitarrengerumpel. Man kann sich vorstellen, wie Spencer beim Schreiben sich selbst auf die Schulter klopft und vor allem die Zeile “Hit me with your death ray” richtig geil findet: Sexy aber auch irgendwie ironisch. Spencer findet, dass Spencer es voll draufhat. Deshalb ätzt er auf dem Rest der Platte noch ein bisschen gegen andere Vollidioten und die Reichen, damit sich auch alle abgeholt fühlen und Spencer nicht nur von Spencer Applaus bekommt. Zum Vorgängeralbum schrieb ein Kollege sinngemäß, dass eine Welt, die Jack White hat, keinen Jon Spencer braucht. Daran hat sich, wie auch an Spencers grenzenloser Selbstüberschätzung, rein gar nichts geändert.

    4/12 Juliane Kehr

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