Instrument
Sonic Cure
Überhaupt: Lange nichts mehr gehört von Instrument, die sich in grauer Vorzeit aus den Überresten der Indierocker Cosmic Casino erhoben. Der ruppige “Sonic Cure”-Vorgänger “Read Books” ist achteinhalb Jahre alt, viel bunter allerdings leben in der Erinnerung das Debüt “Instrument” (2010), das zugleich als Score des SciFi-Skatefilms “Ahornland” diente, und allem voran das zweite Album “Olympus Mons” (2012), das zwischen schwerem Alternative Rock mit Gesang und Post-Rock-Instrumentals sämtliche Wohlfühltrigger bediente. Wo die sitzen, wissen Markus Schäfer (Gesang, Bass), Nicolas Sierig (Schlagzeug, Gesang) und Hubert Steiner (Gitarre) noch genau, und als wäre keine Minute seit “Read Books” vergangen, liefern sie gekonnt ab: Für den “Sonic Cure”-Einstieg “Another Man’s Ruin”, unbequem getextet, toll instrumentiert und schlackefrei produziert, möchte man das Trio trotzdem ohrfeigen, so lange weggeblieben zu sein. Der schleppende Longtrack “See Yo On Groove Planet” nimmt in Beschlag, aus “Home” und “Minor Threat” entblättern sich kleine Hits, “A Beer And A Shot” ist eine anrührende Liebeserklärung. Dass “Safe Travels” und “The 21st Year” etwas zu konventionellen Post-Rock auffahren, gerät zur Nebensache. Gerade da erwartet niemand mehr Innovationen, und wer so atmosphärisch aufgeladene, dynamische Musik hinbekommt, hat ohnehin unseren Segen.