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    Holz
    Holz

    VÖ: 18.11.2022 | Label: Tonzonen/Soulfood
    Text: J. Willy Seitz
    7 / 12
    Holz - Holz

    Holz orientieren sich mit ihrem aggressiven Sound am namensgebenden Naturprodukt: Er ist rau und ungehobelt. Doch für ein Lagerfeuer ist ihr Stoner Rock zu wuchtig.

    Die Mischung aus Stoner und Punk wirkt brachial, doch die deutschen Texte verzerren die aufreibenden Intentionen leicht. Der Gesang ist humorvoll, aber nicht tiefgründig. Die bedrückenden Themen wie Verbitterung und Stagnation werden weniger politisch gewendet, dienen eher als überspitzte Bekämpfung von Frust. Dazu schlagen Holz im Opener “Nacht” mit breiten Beinen und reichlich Punk-Schmutz alles kurz und klein. Die Gitarrenpassagen lösen sich im Verlauf zunehmend von den einfachen Mustern und wirken in der zweiten Hälfte verspielter, zünden dabei ein paar Psych-Räucherstäbchen an. So arbeiten sich Holz in den trägeren Songs “Dämon”, “Nichts” und “Warten” an wahnhaften Perspektiven auf den Alltag ab. Auch Sänger und Gitarrist Leonard Riegel findet mehr und mehr zum harmonischen Gesang und besingt seine Trostlosigkeit. Der achtminütigen Kracher “Garten” offenbart das gesamte Potential der Band. Das schrille Gitarrensolo treibt einen traumhaften Part an. Friedlich singt Riegel: “Sonnensegel aufgespannt, Feuerstelle abgesichert.” Aggressiv steht der Sound dagegen, eine fordernde Kombination aus Gewalt und friedlichem Protest. Holz schnitzen ein uneindeutiges Genre. Es ist zu aggressiv für Stoner und zu verspielt für Punk. Dennoch verliert man sich schnell im Klang, der ächzt und kracht