“One Hot Minute” ist ein kindliches Album, verbreitet genau die Unschuld, die sonst nur alles Kleine hervorbringt; nicht nur wegen des Bengel&Mädel-Chores zur Sunshine-Single “Aeroplane”, nicht nur wegen der Babyschreie von Dave Navarros Söhnchen im Funkinferno “One Big Mob”. Niemals waren Assoziationen zur Sesamstraße auffälliger als auf diesem Album, auch wenn Kiedis` allgegenwärtiges Sexgeflüster der Ernie und Bert-Kiste den Touch einer knisternden Zweckbeziehung verleihen mag. Hochgradig halluzinogen klingen die RHCP trotzdem noch, und wer Grobi genau in die Augen schaut, weiß, warum. Kantige Tanzbrocken wie “Give It Away”, vermisst man hier zunächst, tauchen sie in etwas gleitfähigerem Gewand doch spätestens bei “Shallow Be Thy Game” auf – denn auch Rick Rubin hat seine berühmte Sound-Flex mal wieder kreisen lassen. Vielleicht ist es das bis dato emotionalste Peppers-Album; zumindest jedoch intensive Bekenntnishaftigkeit im jenem genialen Gewand, das einen immer wieder selbstzufrieden seufzen läßt. Wieso, weshalb, warum – wer nichts fühlt, bleibt dumpf.
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