Wir sind keine Band, wir sind Musik. (…) Wir sind einfach im Begriff, Musik und die Art, wie Menschen mit ihr umgehen, zu ändern, tönen Sigur Rós im Info, und zunächst möchte man spontan kichern über so viel Vermessenheit und Größenwahn. Tss. Dann legt man die CD ein – und erstarrt: Bereits Song Nr. 2, das schlaufenhaft-verhallte, von sägenden Rückkopplungen, den androgynen Vocals Jon Thor Birgissons sowie warmen Keyboard-Sounds in den Himmel gehobene Epos “Svefn-g-englar”, gehört zum Eigenständigsten, Aufregendsten, Kraftvollsten, was ich seit langem hören durfte. Dass Klänge den Zeitbegriff transzendieren können – hier wird es greifbar. Auch das folgende “Starálfur” treibt einem – Geigen-schwer orchestriert, doch niemals tranig – die Tränen in die Augen, tönt wie ein Segelflug über isländische Fjorde und Gletscher. Americana reicht TripHop-Langsamkeit für 70 Minuten die Hand und versinkt, visionär produziert, tief im Eismeer. Dabei ist das verwendete Instrumentarium keinesfalls außergewöhnlich. Bass, Drums, diverse Tasten, eine teils mit dem Violinbogen bearbeitete Gitarre sowie vier Gäste genügen Sigur Rós für ihren betörenden Ritt zu den Sternen. Ja, Leute: Analoge Musik lebt! Eine Platte wie ein Schrein.
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