Wenn mexikanische Terroristen jetzt schon zu Klampfen greifen, um im Guerilla-Krieg neue Akzente zu setzen, kann Max Cavalera wohl bald einpacken.
Wie ernst es der kruden Combo um Fear Factory-Gitarrist Dino, FF-Trommler Raymond Herreira und Ex-Faith No Moreler Billy Gould allerdings mit sich selbst ist, kann das zweite Album der Extremthrasher wohl noch weniger beantworten als das Debüt Raza Odiada. Beinharter Grindcore im Wechsel mit spanischer Mariachi und zuckersüßen Samples aus dem mexikanischem Kinderkanal ist jedenfalls ein durchaus forderndes Hörerlebnis. Der Sound der Eisen-Chicos lässt sich mit dem der teuer produzierten Fear Factory-Scheiben messen, was Speedattacken wie Laboratorio Cristalitos oder El Bajon auch durchaus in den rechten Schatten setzt. Apropos rechte und andere Schatten: Nachdem man mit dem letzten Album versucht hatte, den rechten Senator Peter Wilson mit Hilfe der mexikanischen Voodoo-Variante Brujeria (daher der Name) ins Jenseits zu befördern, hat man sich mit diesmal mit Fidel Castro gleich noch einen größeren Fisch vorgenommen. Ob Anti-Castro aber das Abdanken des Diktators beschleunigen wird, bleibt abzuwarten. Dass Brujeria selbst sich mit ihren nicht so netten Albumcovern näher am www.rotten.com-Flair bewegen als an anderen lateinamerikanischen Hardcoretruppen wie Ratos de Pórao, gehört da wohl zur Corporate Identity.
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Raza Odiada
VÖ: 30.11.1999