Godspeed You! Black Emperor
Lift Your Skinny Fists Like Antennas to Heaven
Text: Andreas Kellner
Eins ist sicher: hinter all dem scheint ein höherer Sinn zu stecken. Aber welcher? Schwierig genug auszumachen, welche Besetzung hinter Godspeed steckt. Man spricht von einem losen Verbund von neun oder zehn Musikern aus Montreal, die mit Gitarren, zwei Bässen, zwei Schlagzeugen, Streichern, Bläsern und Tapemanipulationen etwas musikalisch in Szene setzten, das monumentale bis monströse Ausnahme annimmt. Akustischer Widescreen. Arbeitstitel: Orchestraler (Post-?) Rock. Das Album besteht aus vier (Teil-) Stücken, deren grobe Struktur leise/laut oder Harmonie/Wahnsinn lautet. Vier Symphonien der Apokalypse, Architekturen der Wiedergeburt, Mahnmale der Freiheit, die hörbare Essenz eines Urknalls. So scheint es.Wie auch immer, unter dem direkten Einfluss dieser Musik stehend ist kein Superlativ zu übertrieben, die gigantischen Spannungsbögen die hier gezogen werden, sind einfach überwältigend. Gefühl, Pathos, Godspeed. Die religiösen Kontexte die hier eröffnet werden, legen eine spirituelle Erfahrung nahe. “Klingt nach Wassergeburt” meinte ein Freund, und auch ich bin manchmal etwas befremdet ob der eigenwilligen Kompositionen. Dennoch bin ich gebannt von diesem Album, dass vehement und verängstigend wirkt wie ein Albtraum und gleichzeitig so versöhnlich wie eine Umarmung. Schwer zu begreifen? Ganz recht.
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