Kings Of Convenience
Quiet Is The New Loud
Text: Mario Lasar
Mit Label-Genossen wie Phoenix oder Air haben Kings Of Convenience wenig zu tun. Ihre Ideen sind weniger vom 70er-Jahre-Popsongwriting als vielmehr von traditionellen Folkspielweisen beeinflusst. Flankiert von meistens zweistimmigem Gesang, entfalten die Songs eine heimelige Atmosphäre, die sich toll als Kamin-Ersatz anbietet. In vielen Momenten stellt die Intimität des Klangs von akustischen Gitarren eine Vertrautheit her, die es einfach macht, sich der Musik hinzugeben. Es gibt kaum Widerstände, die zwischen Musik und Hörer geschaltet wären. Selbst wenn dezente Piano- oder Bläsereinschübe vorkommen, entsteht kein Ungleichgewicht. Eine Folge dessen ist natürlich, dass die Kings Of Convenience fast schon ein bischen zu lieb wirken; andererseits ist dies eine Platte, bei der man sich entspannen kann, weil sie einem nichts Böses will. Besondere Erwähnung verdient der sanfte, aber doch entschlossene Gesang, der ein wenig an den berühmten Melancholiker Nick Drake erinnert. Es liegt eine grundlegende Traurigkeit in dieser Musik, aber das Schöne ist, dass die Traurigkeit jedwede Agression abtötet. Die Stücke handeln oft von Verlust, mal ist es die Orientierung (Weight Of My Words), mal ein verlorener Krieg (Winning A Battle, Losing The War). Ein weitere Platte, die die Jahreszeit intensiviert, die den Verlust des Sommers und eines weiteren Jahres bedeutet.
weitere Platten
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