Auch das vierte, selbstbetitelte Album zeugt von Finks besonderer Fähigkeit, in ihren Songs amerikanische Musiktraditionen und Elemente wie Country, Folk und auch ein wenig Bluegrass aufzugreifen, ohne dass es auch nur im geringsten albern oder lächerlich klingt. Sänger und Songwriter Nils Koppruch schreibt einen Walzer wie “Irgendwann Regen” so ähnlich wie Element Of Crime eines ihrer Chansons: aus einer gewissen Notwendigkeit heraus, einen solchen Song machen zu müssen. Und mit ihren eigenen Mitteln und einer eigenen, oft melancholischen Sprache erzählen Fink Weisen, berichten vom Abschied wie in “Ich wein’ einen Fluss”, und immer auch vom Wetter, dem Wasserstand oder der See. Wunderbar beschaulich die instrumentale Sternenschau auf “Ursa Minor”, und kurios der mit Bebop unterlegte Bericht über einen “Messerkampf” mit sich selbst, der an eine Performance der Beat Generation erinnert. Sehr bilderreich, dieses Album. Traumhaft bisweilen. Segeln Sie doch mit Ihrem alten Rad-Dampfer ein bisschen mit durch das Lokal, und lassen Sie Ihre Gedanken an verflossene Liebschaften über die Planken hüpfen.
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