Entscheidende Neuerungen zum 99er Album “Yesterday Went Too Soon” gibt es glücklicherweise nicht. Insgesamt wirkt “Echo Park” noch ein wenig dynamischer als sein Vorgänger, denn die Gegensätze wurden deutlicher heraus gearbeitet. Während ihre zielsicheren Melodien genug Raum zum Klingen haben, sind die punkig-noisigen Passagen noch etwas krasser. Das mag daran liegen, dass Songschreiber Grant Nicholas einen Großteil der Songs bereits vor den Aufnahmen fertig geschrieben hatte, statt sie spontan in der Studiosituation entstehen zu lassen, so dass die einzelnen Elemente Zeit hatten, sich zu entwickeln. Ferner wählen Feeder mit dem Dance-Pop-artigen Opener “Standing On The Edge” einen etwas ungewöhnlichen Einstieg für “Echo Park”. Bereits bei dem tollen, energiegeladenen “Buck Rogers” ist die Welt eines jeden Feeder-Fans jedoch wieder in Ordnung. In den humorvollen “Seven Days In The Sun” und “Choke” wechselt sich Beatles-Flair und 70er-Charme mit einem gesunden Maß an adrettem Punk-Rotz und schleifenden Alternative-Gitarren ab. “Piece By Piece”, “Oxygen” und “Satellite News” stellen die schwebenden Ruhepole des Albums dar, wogegen das finale “Bug” mit seinen flächigen Soundscapes Akzente setzt. Auf der einen Seite sind es die kleinen, stillen Gänsehaut-Melodien und die fragmentarischen Alltagsgeschichten mit Liebe zum Detail, die das Londoner Trio zu echten Sympathiemagneten macht. Andererseits fesseln sie aber auch mit ihren kraftvollen, dynamischen Power-Pop-Hymnen, punkigen Riffs und subtilem Humor. Tausend gute Gründe, um Feeder lieb zu haben.
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