Slower Pussycat? Stimmt. Der sich anschließende Befehl lautet aber dennoch: Kill! Kill! Die Backyard Babies und der nächste Schritt Richtung RnR-Olymp(iastadion)…
Durch die unzähligen Verschiebungen musste der treue PunknRoll-Addict so lange auf diese Scheibe warten, dass es häufig aussichtslos schien, sie jemals in den Händen halten bzw. auf den Plattenteller legen zu können. Meine Herren, ist diese Platte langsam!, lautet das Resultat des ersten, sehnlichst erwarteten Hördurchgangs. Leichte Zweifel werden aber bald nicht hektisch weggefegt, sondern vielmehr trocken, aber vehement weggerockt, denn der RocknRoll-Anteil im Backyard Babies-Sound wurde ebenso erhöht wie die Dosis Sleazerock. Vor dem geistigen Auge zappeln XXX-Dregen & Co., die sich für die beste Rockband der Gegenwart halten, mit Make Up, Hals- und Kopftüchern, Armreifen und Schellenkranz bewaffnet über die Bretter, die auch schon für die Sex Pistols oder Guns NRoses den RocknRoll bedeuteten. So folgt auf eine rockende Hymne ein hymnischer Rocker und umgekehrt, bis die 15 Rock-Perlen nach 69 Minuten ihre euphorisierende Wirkung hinterlassen haben. Colours hingegen kommt so getragen daher, dass man sich fast Sorgen um die posenden Energiebündel macht. Laut Nicke sollte das Chaos des Vorgängers kontrollierter auf Tape gebannt werden und dem stadiontauglichen hands-in-the-air-Stuff dabei der Vorzug gegeben werden. Der Punk findet sich diesmal eher in der Attitüde wieder (I dont need your fake ass friendship or silicone sympathy) als in der Musik des Quartetts. Dafür, dass auch langsame Songs nicht drucklos klingen, sorgen schon die kratzige Produktion und der Mix von Thomas Skogsberg bzw. Joe Barresi (QOTSA, Kyuss). Making Enemies Is Good enthält tatsächlich das großmäulig angekündigte dynamic dynamite, mit die Backyard Babies eine Platte für die Ewigkeit machen wollten. Operation gelungen!
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Total 13
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