Die Pilots haben überlebt. Scott Weiland ist frei, clean und auch noch erstaunlich stabil – das erste Mal seit langer Zeit. Eine Platte zusammen, ohne Zeitdruck und Probleme hat diese Band das letzte Mal mit Purple” aufgenommen. Shangri-La Dee Da” ist somit verständlicherweise ein sehr harmonisches Album geworden. Man spürt, dass hier im Gegensatz zum Vorgänger in mehr als nur eine Richtung pro Song gearbeitet wird, was die Musik vielschichtiger macht. Das Defizit gegenüber No. 4″ dürfte somit auch klar sein: Die Kompromisslosigkeit und Dramatik fehlt, die debile Grundstimmung und die Angst des Hörers um das lyrische Ich. Songs wie das endgültige Atlanta” oder das brutale Heaven & Hotrods” kann es eben nur einmal geben. Grund zur Trauer gibt es aber keinesfalls. Schon mit dem knochentrockenen, rohen Opener Dumb Love” und dem folgenden Popsong Days Of The Week” präsentiert das Quartett seine beiden großen Stärken: STP kommen immer noch ohne Umwege auf den Punkt und haben mit Weiland einen Sänger, der wirklich immer die richtige Melodie parat hat. Es gibt noch andere Höhepunkte: das heavy-groovende Coma” zum Beispiel, das mit seinem Seventies-Flair an Tiny Music” erinnernde Hollywood Bitch” sowie die wunderschöne Ballade Hello Its Late”. Shangri-La Dee Da” ist eine lebensbejahende Platte, die Anfangs zwar verhältnismäßig unspektakulär wirkt, von der aber jeder Song hörenswert ist. Daumen hoch für eine der besten Rockbands, die es momentan gibt. Auf die nächsten fünf Alben!
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