Surprise, surprise – Blink 182 haben sich auch auf “Take Off Your Pants And Jacket” nicht großartig verändert. Musikalisch sind die Gründe, warum das Trio aus San Diego in der “real punkrock community” so ungern gesehen und teilweise richtig derbe angefeindet wird, immer noch nicht wirklich nachzuvollziehen. Es ist eben der Erfolg, der Blink-182 indiskutabel macht – wäre “Enema Of The State” oder auch “Take Off…” bei Pop-Punk-Indies wie Honest Dons, My Records oder Drive Thru erschienen (und das wäre theoretisch durchaus denkbar) beziehungsweise die Band bei Kung Fu Records geblieben, würde kein Kritik-Hahn sein Sellout-Kikeriki anstimmen. Doch mit vier Millionen neuen Fans meist jugendlichen Alters kann einem die alte Peergroup ohnehin erst einmal gestohlen bleiben. Der Stinkefinger (denn immerhin definiert man sich ja trotz allem irgendwie als “anti”) richtet sich hier abermals gegen die wohl gemeinten Ratschläge, sich nun doch endlich mal seinem Alter entsprechend zu benehmen – aber kann und will man das wirklich von Menschen erwarten, die sich Ghettoblaster auf den Bauch tätowieren, mit Vorliebe in alte Socken onanieren und Zeilen wie I’ll never talk to you again/ Unless your mom will touch my cock” zum besten geben? Eben. Und so thematisieren Blink-182 in ihrer recht unverkennbaren Art die Sorgen beim ersten Date, geben einerseits den Klassenloser, dann wiederum den pissed young man. Das klappt und nimmt man den drei Spaßköppen auch durchaus ab – einzige Ausnahme: Der erschreckend peinliche Mom-und-Dad-dürfen-sich-nicht-trennen-Song “Stay Together For The Kids”. Ansonsten gilt aber: Blink as Blink can. Mal schauen, wie lange das noch gut geht.
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