Gab es auf dem Vorgänger “Times Of Grace” noch etliche Momente, in denen die Klang-Klaster mit Brachialgewalt über einem zusammenschlugen, scheint das fließende “A Sun That Never Sets” vollkommen in sich zu ruhen. Beispielsweise dürfen die machtvollen, düsteren Gitarren zum ersten Mal nach fünf Minuten beim zweiten Stück “The Tide” in ihrer ganzen morbiden Schönheit erklingen, ansonsten kommen sie auf den gesamten 70 Minuten nur selten zum Zug. Statt dessen dominieren akustische Gitarren, Samples, allerlei Geräusche und getragene Vocals die melancholischen Arrangements. Musikalisch entziehen sich die zehn verhaltenen Kompositionen mehr denn je jeder gängigen Beschreibung und lassen sich bestenfalls in rein subjektive Worte und Gefühle fassen. Die Produktion von Steve Albini ist geradezu beängstigend direkt, auf gesamter Albumlänge hat man als Hörer das Gefühl als befinde man sich selbst inmitten der atmenden, ächzenden, erdigen Klanglandschaft. Wer Neurosis heute noch mit “Souls At Zero” gleichsetzt, der wird mit “A Sun That Never Sets” noch viel weniger anfangen können als mit “Times Of Grace”.
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