Veruca Salt
Resolver

Louise Post hatte es nicht einfach in den letzten Jahren. Die verbliebene Frontfrau von Veruca Salt sah sich urplötzlich ihres kreativen Counterparts beraubt und wusste erst mal nicht weiter. Latent desorientiert vergrub sie sich über sechs Monate in einem Kokon aus selbstgewählter Einsamkeit, nachdenklichen Stunden und fensterlosen Räumen und schrieb über 30 Songs. Doch ein persönliches Tief ist, was man draus macht – in diesem Fall etwas durchaus Positives, wie die nun ausgewählten 13 Songs belegen. Zwar ist „Resolver“ mit seinen Alternative-Krachern voller Bubblegum-Sleazyness und einer gern ausgelebten punky Attitüde durch und durch ein Veruca Salt-Album. Doch gleichzeitig wirkt es dank eines gefühlvollen und klugen Songwritings entschlossener, emotionaler und intensiver als in früheren Tagen. Dazu singt, schmachtet, säuselt und kreischt Post sehr persönliche Zeilen über Ex-Boyfriends, ihre Vergangenheit und Lieblingsfilme und ist dabei beeindruckend präsent und glaubwürdig. Gekrönt durch eine druckvolle Produktion des ehemaligen NIN-Mannes Brian Liesegang, erhalten wir am Ende ein oft packendes und manchmal etwas belangloses Album der Post-Grunge-Ära, das keine Begeisterungsstürme entfacht, aber doch rundum zu gefallen weiß.