Doch was bedeutet Songorientierung im Kosmos von notorischen Querköpfen? Nun, der Opener, ein zwischen Ironie und Drogenverherrlichung schwankender Song namens “Polly Wants A Crack Rock”, hätte durchaus auch auf Platten der Queens Of The Stone Age oder Masters Of Reality Platz finden können. Trotzdem ist die Lust an verspielten, nicht in gängige Formate passenden Experimenten bei den Wüstenkindern ungebrochen: “Winners” z.B. ist eine monotone Aufzählung irgendwelcher Namen. Doch solche Sachen stellen diesmal die Ausnahme dar. “Nenada”, der erste Song von Teil 2, kommt herrlich spacey, Natasha Schneider von Eleven lässt einem mit ihren (teilweise in Russisch gesungenen) Vocals eine gehörige Gänsehaut den Rücken herunter laufen. Das zäh malmende “The Idiots Guide” mit seinen subtilen Noise-Unterlagen trägt deutlich die Handschrift von Session-MC Josh Homme, und “Cold Sore Superstars” könnte man als Krautrock meets Beatles in ihrer extremsten psychedelische Phase umschreiben. Die drei CD-Bonus-Tracks – das nett fließende “Making A Cross”, die kurze Lärm-Orgie “Ending” und das chaotische “Piano Bench Breaks” (siehe auch die göttliche Anekdote in der Masters Of Reality-Story in diesem Heft) – sind zwar kein zwingender Kaufanreiz für Leute, die bereits die Vinyls “Gypsy Marches” (Nr. 7) und “Can You See Under My Thumb? …There You Are” (Nr. 8) haben, aber alle anderen sollten jetzt erst recht zuschlagen.