14 Songs finden in knapp 37 Minuten klare Konturen: Bloße Bleifußfetzen wie “Can’t Stop It” beenden das Rennen unterhalb der Zwei Minuten-Grenze, während zeitlos schöne Popsongs wie “Epiphany” zur Entfaltung ihrer frühdämmrigen Sonnenstrahlen die doppelte Zeit mühelos ausfüllen können. Die Zwischendistanzen pendeln dabei zwischen unnötig und gelungen, klingen aber in allen Fällen wieder so griffig und kompakt, dass dieses Album auch vor zehn Jahren an “Generator” hätte anschließen können. Die alte Mischung aus stoischem Tempo und beatlesker Harmonie, die Integration sportlicher Eingängigkeit zwischen altem Skatepunk und handlicher Rockmusik sowie die unverkennbare Intonation von Sänger Greg Graffin – all das ist so schön und so penetrant, so frisch und so wiedergekäut wie eh und je, und vereint trotz aller Entschlackung Längen sowie Höhepunkte für die private Best-Of-Compilation. Ganz für sich betrachtet könnte die Platte auch als Manifest dastehen, denn selten hat der “materialist” und “full-blown realist” Graffin seine strikt anti-metaphysische, naturwissenschaftliche Sichtweise so deutlich vertreten wie hier. Dass dies in warmem Pathos und quasi-religiöser, stoischer Ernsthaftigkeit vorgetragen wird, ist dabei noch weniger spannend als die Frage, ob ein rein wissenschaftlich determiniertes Weltbild nicht genau das ist, was sich perfekt an den herrschenden Diskurs um Gentechnik und “nachhaltige Entwicklung” anschließen lässt. Das wäre dann letztlich alles andere als “Against The Grain”.
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