“Die Defintion von süß” bzw. eine bittere Pille. Selbst eine Bezeichnung wie Girl-Punk klingt schon zu sehr nach Glamour, als es hier wirklich angemessen wäre.
Parole Trixi aus Hamburg entziehen sich den gängigen Maßstäben und verzichten gekonnt und gerne auf Konventionen und Schmeicheleien. Denn da singt Sandra Grether bei Parole Trixi. Obwohl es sicher Leute gibt, die das mit gutem Gewissen einfach nicht Gesang nennen könnten. Sie ächzt, wenn sie spricht, sie stöhnt, schreit und trifft garantiert immer den richtigen, weil falschen Ton (eine Begegnung der besonderen Art ist deshalb das tolle Duett mit Dirk von Lowtzow in “Mutter”). Kein Schmeicheln, kein zur Schau gestellter, weiblicher Liebreiz: Drei Frauen plus Schlagzeuger poltern wütend und donnernd die ungestümen Instrumente durch sperrige Landschaften und Rhythmen, schaffen den Raum, den die engagierten, vom Leben erzählenden Lieder brauchen. Und das Leben ist schlecht, also kann authentische Musik wohl auch nicht schön klingen. Intensiv wie nervend, poetisch wie bitterlich lärmend. Ob dies letztlich ein ästhetisches oder politisches Konzept oder einfach nur Spaß bei Parole Trixi ist, bleibt offen. Forderungen gibt es. Und herausfordernd bzw. schwerverdaulich ist “Die Definition von süß” allemal.