Merkwürdig: Seinerzeit haben die Sneaker Pimps die Kombination aus handgemachten und synthetischen Sounds zu etwa gleichen Anteilen mit etabliert. TripHop und so. Nun wirken ihre in sommerlich französischer Luft entstandenen neuen Songs teilweise so organisch komponiert und handverlesen, dass man sich fast händeringend einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut wünscht. Andererseits gibt es aber auch Tracks, die den strengen Geruch von Achtziger-Wave-Einflüssen ausströmen. Der Titeltrack und “Think Harder” zum Beispiel, und hier wirken die hakeligen Beats aus der Maschine auch angemessen, ebenso wie beim Opener “Kiro TV”, der mit synthetischem Wumms rockt. Dem schlicht-schönen “Black Sheep” und dem Pathos-Popsong “Loretta Young Silks” dagegen hätten ein organischerer Sound sicher besser zu Gesicht gestanden – das zeigt auch die Ballade “M’aidez”, bei der man auf jegliches Gerumpel verzichtet hat, um einfach nur hemmungslos im Kitsch zu baden. Live kann das zwar alles wieder ganz anders aussehen, aber das Album bleibt erstmal zwiespältig.
weitere Platten
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VÖ: 19.08.1996