Man hätte das nicht für möglich gehalten: Die Toten Hosen drehen noch mal voll auf. Aber über ihren Schatten springen können sie nicht.
Das ist ja immer so eine Sache, wenn eine Band in die Jahre kommt. Entweder wiederholt sie tapfer ihre drei Basis-Songs und kriegt dafür gelangweiltes Abwinken. Oder sie vergrätzt die Fans der ersten Stunde mit dem Versuch, sich weiterzuentwickeln. Wenn man nun diese Hosen-Platte hört, möchte man meinen, sie tun letzteres. Oder sagen wir mal: Sie versuchen es. Sogar mit Ironie: Für “Kanzler” nehmen sie wieder Funny van Dannen beim Texten zu Hilfe, kommen aber gegen den Biss der Ärzte einfach nicht an. “Graue Panther” dagegen funktioniert als augenzwinkernde Vorwegnahme so einiger Vorwürfe, die man den Düsseldorfer Altpunks machen könnte. Und zur Sicherheit zeigen sie gleich danach mit “Tier”, dass sie noch richtig schnell sein können. Um dann mit “Depression Deluxe” tatsächlich die Balance zwischen der aktuell angesagten Zurschaustellung echter Verzweiflung und den typischen Hosen-Mitgröl-Refrains hinzukriegen. Wie schön. Aber muss ausgerechnet ein Stück als erste Single ausgesucht werden, für das dem Songwriter der Pinsel in den Limp Bizkit-Rammstein-Topf gefallen ist? Und als zweite Single eine lahme Rechtfertigung für all die anderen Saufgesänge? Wem`s gefällt, wo`s passt…
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