“I Am Trying To Break Your Heart” singt Jeff Tweedy im Opener von “Yankee Hotel Foxtrot”. Gute Idee, nur zu – denkt man sich. Und Tweedy versucht es, und wie! Wilcos viertes Werk hat alles, was es braucht, um Herzen zu brechen – königliche Melodien, kunstvolle Lieder und die Hoffnung fatalistischer Idealisten. Es gibt Lieder wie “Kamera” – ein schüchterner Singalong aus flirrigem Folk-Pop. Großartig! Es gibt Lieder wie “War On War” – der Pflichtkandidat für jedes Sommertape. Eine Melodie, für die selbst Brian Wilson töten würde. Es sind Songs wie diese, für die man dieses Album lieben möchte, die an den folkigen Beck auf “Mutations” erinnern oder an Badly Drawn Boy mit Americana-Einschlag. In solche Momenten sind Wilco in Bestform, macht Tweedy klar, warum er in manchen Kreisen als Alt.Country-Legende verehrt und nur mit respektvollem Flüstern angesprochen wird. Andererseits gibt es auf “Yankee Hotel Foxtrot” aber auch schwer oder vielleicht auch nie Zugängliches, Lieder wie “Radio Cure” und “Poor Places”, die in sich selbst verharren, bei denen man wartet – auf einen Ausbruch, auf den Refrain, auf irgendwas, doch es kommt nichts mehr außer einem fransigen Soundsalat. In solchen Momenten werden Herzen nicht gebrochen, allenfalls angeschrammt. Doch das sind am Ende nur Schönheitsfehler und kann nichts am Gesamturteil ändern. Und das lautet: Wilco sind eine Klasse für sich.
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