Mit “The Amalgamut” verhält es sich zunächst so wie mit dem Vorgänger “Title Of Record”. Man ist förmlich an die Wand geschmettert von der Entschlossenheit, mit der einen Filter durch dieses perfekt produzierte Wechselbad der Gefühle, Tempi und Marschrichtungen schubsen. Der Opener “You Walk Away” ist brutaler Rock, das folgende “Where Do We Go From Here” hingegen bietet Akustikgitarrenpop mit dem Hitcharakter von “Take A Picture”. Und wenn eine Platte anschließend mit bombastischen Balladen wie “The Missing” und knappen Schlägen in die Fresse wie “My Long Walk To Jail” und “So I Quit” weitergeführt wird, dann macht das gehörigen Eindruck. Hier weiß eine Band ganz genau, was sie tut. Allerdings fällt auf, dass es zu fast jedem Stück einen direkten, meist besseren Verwandten auf dem Vorgängerwerk gibt – lediglich das perkussive “World Today” und der ruhige Soundteppich “The 4th” überraschen. Zudem bemerkt man schon beim zweiten oder dritten Durchlauf von “The Amalgamut”, dass diese Platte dank des Perfektionismus ihrer Macher bei aller Rocktauglichkeit eigentlich keine einzige Ecke oder Kante hat. Filter sind anno 2002 ganz sicher eine imposante Band, wer aber den zunächst gefeierten Vorgänger nach einem halben Jahr als “doch nicht so gut” abtat, den wird “The Amalgamut” auf Dauer wahrscheinlich auch nicht begeistern.
weitere Platten
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VÖ: 31.05.2013
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VÖ: 24.09.2010
The Very Best Things (1995-2008)
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Anthems For The Damned
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Short Bus
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