Allein schon dafür, dass sie seit rund einer Dekade und ohne die finanzkräftige Unterstützung großer Labels unbeirrbar an ihrer Version von gehaltvoller Gitarrenmusik feilen, gebührt ihnen Respekt. Keine Anbiederung, kein Gepose, keine Illusionen – einfach vier nette Burschen mit einem feinen Gespür für gefühlvollen Gitarrenpop. So auch auf ihrem fünften Album “How To Survive Chance”, ihrem bislang facettenreichsten Werk. Schöne Melodien in ein warmes Bett aus Gitarren-Harmonien und Mid- und Uptempo-Beats zu kuscheln – das konnten sie schon immer. Doch wo sie früher noch stark an eigene Helden und eindeutige Einflüsse erinnerten, etablieren sie zusehends einen Pale-typischen Sound aus unbemüht analoger Wohnzimmeratmosphäre, mal schröddeligen, mal streichelzarten Gitarren und berührenden Gesangslinien zwischen Melancholie, Liebeskummer und immer einer Spur Hoffnung. Die Arrangements wurden vorsichtig um Elemente wie Piano, Bläsersätze und ein paar Streicher erweitert, ohne dabei den authentisch-spontanen Charme ihrer zutiefst ehrlichen Musik zu verfälschen. Und auch, wenn sich Deutschland seiner eigenen Gitarrenmusik inzwischen bewusster ist und es mit Readymade und Slut allein in diesem Monat zwei potenzielle und gute Alternativen auf diesem Sektor gibt: Diese Platte kann man sich gut, gerne und auch ungehört kaufen. Zeigt mir denjenigen, der keinen Spaß daran hat.
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