Glaubt man Nada Surfs Sänger, hängt die erfreuliche Frische und Vielseitigkeit des neuen Materials primär damit zusammen, dass erstmals völlig ohne externe Zwänge musiziert werden konnte. Keine verkrampfte Suche nach dem nächstbesten College-Hit also, und doch – Plattenfirmen-Executives, aufgemerkt – quillt “Let Go” förmlich über vor catchy Melodien und prägnant auf den Punkt gezimmerten Arrangements! Zum Beispiel, wenn das Trio dem saftigen Rocker “The Way You Wear Your Head” eine tragikomische Ode an Fruchtfliegen folgen lässt, der trotz aller Direktheit (“I’m sorry you got nowhere to go”) etwas beinahe Philosophisches anhaftet. Überhaupt sind Caws’ gewitzte Momentaufnahmen Gold wert: Die sanft-wehmütige Umsetzung eines von Dylans Musik verzauberten, müßigen Nachmittags (“Blonde On Blonde”), der Abend in der europäischen Disko (“Hi-Speed Soul”) oder die ergreifende Aufarbeitung einer gescheiterten Liaison (das von prägnanten Bässen, perlenden Pickings und viel Raum lebende, nach einer Biersorte benannte Epos “Killian’s Red”) – all dies wird gleichsam konkret, greifbar. Dann schwebt der Refrain von “Trading Water” schwerelos an dir vorüber, und du bist fällig. “I miss you more than I knew”, beichtet Caws gleich im Opener “Blizzard Of 77” mit klarer Stimme, nur umspielt von schlichten akustischen Akkorden. Und das trifft’s irgendwie.
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