Dass diese Platte auf Ipecac erscheint, sorgt schon mal für die richtigen Assoziationen: Innovation, Intensität, brachialer Wahnsinn und das Brechen herrschender Konventionen. Dass das alles auch auf “Oceanic” zutrifft, spürt man schon während den ersten hypnotischen Riffs des Openers “The Beginning”. Dann kommt der kehlig-schreiende Gesang und ein unglaublich massives Schlagzeug hinzu, man fühlt sich leicht an Neurosis erinnert, lehnt sich entspannt im Stuhl zurück und schließt die Augen. Und irgendwann, kurz nachdem man registriert hat, dass da ja auch einige Samples und andere Effekte auftauchen, ist es dann soweit: Man taucht ein in “Oceanic”, wird gefangen, und ist sich nicht sicher, wo das Einlullen endet und die Folter beginnt. Der Titel macht auf einmal Sinn, eine wohlige Gänsehaut überläuft den ganzen Körper und man fühlt wie diese mächtigen Riffs in den Himmel wachsen, wie viel Wut, Leiden und Melancholie in dieser Stimme steckt, und stellt bei einem Blick auf den CD-Player fest, dass immer noch der erste Song läuft. Isis fordern Zeit und intensive Beschäftigung, aber wenn man sich einmal in diese monumentale Platte reingefunden hat, dann schafft diese Band etwas, was nur ganz wenigen gelingt: Sie vertonen Emotionen, die Worte nicht erfassen können, machen den Konsum von Musik zum Erlebnis und packen den Hörer ganz tief drinnen. Und lassen ihn nicht mehr los.
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