“Nichts ist beliebig, nichts ist egal/ Atme ein, atme aus, du hast immer die Wahl.” So ist das also: Care-Woche in Hamburg. Draußen prasselt der November Rain, drinnen erinnert nicht nur die Platteneinstiegsdramaturgie an die letzte Weakerthans, sondern auch die Art, wie man Musik macht: zurückgehalten, irgendwie besonnen, gleichzeitig aber auch direkt und offen. Und ergreifend ehrlich, natürlich. Das am allermeisten. Kettcar-Songs machen glücklich, gleichzeitig aber auch immer ein bisschen traurig, weil man die Erkenntnis, wie sehr einen das seltsame Ding namens Leben mit aller Macht im Griff hat, sonst gerne mal verdrängt. Und doch, man spürt, es geht: Da ist jemand, der sich dagegen stemmt, Dinge in die Hand nimmt, sich nicht zufrieden gibt. Die Texte sind unkonkret, aber dennoch stets mit Position, Meinung, breitem Rücken. Wer einfache Lösungen und klare Ansagen will, soll ins Kino oder nach Amerika gehen. Hier ist hier und die Erkenntnis: Es gibt sie, gute deutsche Rockmusik, die zumindest theoretisch jedem mit Herz und Seele etwas geben kann, ja geben muss, und – wäre die Welt gerechter – dem neugegründeten Grand Hotel Van Cleef-Label auf Anhieb Doppel-Platin in Grönemeyer-Dimensionen bescheren würde. “Im Taxi weinen”? The tears they-are-a swinging…
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