“To The Center”, mal wieder bei einem anderen Kleinlabel erschienen, macht da Gott sei Dank keine Ausnahme von der positiven Regel: Die geflegten Wah-Wah-Gitarren und der betont lässige, fast schon arrogante Gesang von Eddie Glass prägen auch diesmal wieder Nebulas verspielten Stoner-Sound, für den nötigen Groove sorgt einmal mehr das beschwingte Drumming des leicht debilen, aber dafür taktfesten und um so netteren Ruben Romano. Bassist Mark Abshire fällt wie gewohnt nicht weiter auf, was aber angesichts seines Arbeitsbereiches als Zeichen solider Arbeit zu werten ist. Ist der eröffnende Titelsong eher zum Träumen unter der Lavalampe geeignet, zeigen sie mit “Come Down”, “Watcha Lookin’ For” und “Clearlight” gleich, dass die Stooges heilig sind und das Wort Rock bei Nebula immer mit Großbuchstaben geschrieben wird. “Freedom” ist sexy und psychedelisch zugleich, “Antigone” rockt in bestem Fu Manchu-Style und “So Low” ist ein cool abgehangener Blues-Rocker für die Entspannung zwischendurch. Natürlich dürfen auch die Hommagen an die als Inspirationsquelle fungierenden Drogen (“Synthetic Dream”, “Fields Of Psilocybin”) nicht fehlen. Das monstermagnetische “Between Time” und das rauhe “You Mean Nothing” runden dieses durchweg ansprechende, wenn nicht sogar bisher beste Nebula-Album ab. Ob dieser chaotische Haufen es jemals schaffen wird, mehr aus sich zu machen als einen unermüdlich durch die Lande ziehenden Rock’n’Roll-Mob, der immer mal wieder in einem Studio anhält, um der Nachwelt ihren Sound zu konservieren, mag zu Recht bezweifelt werden. Erfolg erreicht man leider nicht mit musikalischer Qualität allein, die Anerkennung der Kritiker aber allemal – deshalb: Daumen hoch!
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