Rage Against The Machine
The Battle Of Los Angeles
Text: Maik Koltermann
Im Gegenteil, “The Battle Of Los Angeles” ist Rage in Reinkultur. Das Neue und Bemerkenswerte dabei ist diesmal nur, dass Zack De La Rocha und seine Aktivistenkollegen es neben allem ernsthaften Engagement, der lyrischen Tiefe und jenen merkwürdigen Soundexperimenten nicht versäumen, sich auch mal so einem geradezu unverschämt eingängigen Gitarrenriff wie bei “Sleep Now In The Fire” zu widmen – und dabei so klingen, als machte es ihnen einfach einen Heidenspaß, solange zu rocken, bis die Hütte brennt. Tom Morello hört auf der Platte “…the angriest anger of punkrock and the deepest funk of HipHop”. Da ist durchaus etwas dran, genauso entscheidend für die arschtretende Macht dieses Albums ist jedoch jene bestimmte Art von Euphorie, die sich wie ein roter Faden durch die zwölf Stücke des Werkes zieht und sich in den Refrains von Stücken wie “Testify” und “Guerilla Radio” zu so ungehemmter Entfaltung durchsetzt, dass einem das Stillsitzen spürbar schwerfällt. “Mic Check (Once Hunting, Now Hunted)” lebt zum großen Teil von den einfach großartig groovenden Zappelbeats Wilks und kommt gänzlich ohne jede Gitarrengewalt aus, auch “Maria” taugt als nachdrückliche Bestätigung für Morellos These, Brad Wilk und Tim Cummerford bildeten zusammen die beste Rhythmus-Abteilung der Rockbranche. Die Verkrampftheit ist abgelegt, die Energie kanalisiert. Überflüssiger Ballast ist nicht vorhanden, was die Stücke zumeist auf die Länge von dreieinhalb bis vier Minuten beschränkt, von denen sich jedes aber nach wie vor als Soundtrack zum revolutionären Befreiungsschlag eignen würde. “Lights out… turn that shit up!”
weitere Platten
Live At Finsbury Park
VÖ: 16.10.2015
Live At The Grand Olympic Auditorium
VÖ: 24.11.2003
Renegades
VÖ: 05.12.2000
Live & Rare
VÖ: 30.06.1998
Evil Empire
VÖ: 16.04.1996
Rage Against The Machine
VÖ: 03.11.1992