Wenn diese Band nie Platten wie “Arise” oder “Roots” eingespielt und der altersschwachen Tante Metal damit so richtig Feuer unterm Arsch gemacht hätte, würde “Roorback” sicher als guter Standard durchgehen – eine Platte, die nichts wagt, aber dadurch gewinnt, dass sie in ihrer Reduktion auf das Wesentliche, ihrer in sich eigentlich schlüssigen Verbindung von New-School-Hardcore und Metal auch nichts wirklich anbrennen lässt. Aber wie schon erwähnt: Wir reden hier von Sepultura, und da muss man einfach mehr erwarten können. Sepultura galten mal als eine, wenn nicht gar die innovativste Band des Metal. Mit “Roorback” scheinen sie sich von dieser Position nun endgültig zu verabschieden. Streckenweise klingt das Album gar wie eine Resignation vor den selbstgestellten Anforderungen – Sepultura versuchen sich in der Flucht nach vorn und werfen allen progressiven Ballast von Bord. Das Ergebnis gibt sich betont straight. Die Brasilianer wollen wieder hungrig klingen, die Zeiten der Riffsinfonien, aufgetankt mit Regenwald-Rhythmen und einem exotischen Soundverständnis, hinter sich lassen. Das gelingt ihnen auch. Nur stellen sie sich damit in die Konkurrenz zu einem ganzen Haufen jüngerer Bands, bei denen eben dieser Hunger noch ehrlich und authentisch ist. Sepultura sind dagegen einfach nur bemüht. Und was sie wohl geritten haben mag, die Platte mit exakt dem gleichen Riff wie “Roots” anzufangen? Wer nur an gestern denkt, hat die Zukunft nicht verdient!
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