Die ersten Death Metaller mit Hang zu experimentellen Exkursen sind die Schweden um Mikael Akerfeldt keineswegs. Da sind Tiamat, die einige wunderbare Schwermutstropfen vergossen und ihren Sound nun doch wieder in Richtung Rock aufblähen. Oder Cynic, von deren avantgardistischem Jazzrock letztlich nur technikverliebtes Notenjogging übriglieb. Opeth haben hingegen gut aufgepasst. Damals, als The Gathering die Melancholie hinter einem eigentlich aggressiven Genre hörbar machten. Kürzlich, als Autumnblaze bewiesen, wie einnehmend düsterer Folk-Gothic sein kann. Pink Floyd gehört und Yes und King Crimson studiert haben sie sowieso. Ein Juwel von Album ist da eigentlich kein Wunder mehr. Und doch ist “Damnation”, genauso wie sein Vorgänger “Deliverance”, genau das. Gleich acht Mal schalten die schwedischen Grammy-Gewinner die Zeit ab und entführen in butterweiche Soundwolken (“In My Time Of Need”). Das Konglomerat aus klassischer Gitarre, allerfeinsten Moog-Teppichen und der durchweg anrührenden Stimme Akerfeldts hebt einen so sanft in die Stratosphäre, dass man die technische Eleganz der Akteure (“Closure”) kaum noch wahrnimmt. Genau so soll das sein.
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