Der Begriff “Progressive Rock” wird seit experimentelleren Alben von Tool, Radiohead, Sigur Rós und diversen Emocore-Kapellen inflationär an Bands geheftet, die mit dem eigentlichen Stil von Seventies-Acts wie Yes, King Crimson oder Pink Floyd wenig bis nichts gemein haben. Erheblich erkennbarer den Spuren dieser klassischen Prog-Gruppen verpflichtet ist seit nunmehr fünfzehn Jahren Steven Wilson (No-Man, Opeth) samt Begleitern (u.a. Japan-Keyboarder Richard Barbieri). Handwerkliche Perfektion mit künstlerisch-kreativem Anspruch zu kombinieren war damals wie heute Maxime Nummer Eins. Wobei weder “In Absentia” noch seine Vorgänger als gestriger Abklatsch oder reine Tributwerke zu verstehen sind. Vielmehr kann die Combo den bombastisch-introvertierten Sound (in diesem Genre kein Widerspruch!) problemlos und ohne Authentizitätsverlust in die Gegenwart transportieren. Beste Beispiele dafür sind die jeweils achtminütigen, komplex verschachtelten, mit Psychedelia-Elementen ausgestatteten “Strip The Soul” und “Gravity Eyelids”. Ihre Länge merkt man den Nummern kaum an, weil sie über die komplette Spielzeit spannend bzw. frisch bleiben. Wo z.B. Dream Theater sowie andere aus dem Metal-Sektor kommende Kollegen viel zu oft Anspruch mit unnötiger Härte und/oder richtungslosem Gegniedel kombinieren, bleiben Porcupine Tree nachvollziehbar – nicht zuletzt aufgrund der stringenten Schlagzeugarbeit von Gavin Harrison. Weitere Highlights einer großartigen Platte sind das Pink-Floyd-artige “Prodigal” und das skurril-schizophrene “Heartattack In A Layby”.
weitere Platten
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