Machine Head
Through The Ashes Of Empires
Text: Jochen Schliemann
Jahr für Jahr will die harte Musikszene alte Helden zurück zu ihren Wurzeln gehen sehen. Auch Machine Head wird das dieser Tage bescheinigt werden, obwohl sich die Band mit dem modernen und doch von Konservativen akzeptierten “The Burning Red” ja bereits erfolgreich emanzipiert hatte. Nach dem zweifelhaften letzten Werk “Supercharger” jedoch kehrten sowohl Gitarrist Ahrue Luster als auch erschreckend viele Fans der Band den Rücken. Die Gründe dafür sieht Frontmann Robb Flynn im 11. September, der eine Ausstrahlung des zerstörerischen Videos zu “Crashing Around You” unmöglich machte, und vergisst dabei, dass der Song mit platten HipHop- und Nu-Metal-Anleihen beispielhaft für seinen damals offensichtlichen Wunsch nach finanzieller Sicherheit war. All dies lässt “Through The Ashes Of Empires” wieder vergessen. Zehn Lieder statt ellenlanger Tracklist und ein angenehm unprolliges Artwork deuten bereits an, was die Musik bestätigt: Machine Head haben sich, sei es nun aus Trotz oder Einsicht, besonnen und paaren endlich wieder kompromisslos ihren natürlichen Instinkt für bodenständigen und doch zeitgemäßen Metal mit unwiderstehlichem Groove und guten Songs. Verzückt wird der Hörer durch dickste Riffs, mitreißende Epik samt progressiver Ansätze, Speedausbrüche, interessante neue Klangbilder, eine tolle Ballade sowie das ein oder andere Metalsolo. Das Beste jedoch ist, dass es all dies im gereiften, experimentellen Gewand und mit spannenden, weil unkonventionellen Arrangements gibt. So sind Machine Head 2003 wieder den berühmten Schritt voraus und warten mit einem kompromisslosen Album auf, das keine simple Rückkehr zu alten Werten ist, sondern ein beeindruckendes Lebenszeichen.
weitere Platten
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