Parallel zu ihrem gesellschaftlichen Aufstieg in die Hollywood-Society legt sie mit Holes drittem Longplayer ein kompakt gebündeltes, strahlendes Rockalbum auf den Tisch – “Celebrity Skin” verhält sich zu “Pretty On The Inside” wie Gucci zur Kleiderkammer des Roten Kreuzes. Wie groß der Corgan-Einfluß auf die zwölf neuen Songs nun auch war, der Feinschliff in den Arrangements, die verstreuten kleinen Effekte, das geradlinig austarierte, aber gleichwohl knallige Songwriting, das alles könnte mit auf Billys Kappe gehen. Behalten hat sich Love diese bestimmte Ich-will-das-größte-Stück-vom-Kuchen-Attitüde, nur ist der Vortrag insgesamt entspannter und mit weniger Rotz in der Stimme versehen. Andererseits ist Hole mit diesem glatt runtergehenden Album das wüste und rohe Element der Anfangstage nun fast komplett verlorengegangen, was ich dann doch bedauerlich finde. Hole sind jetzt Rockprofis. Wie soll das weitergehen? Sollte sich die eingeschlagene Linie weiter fortsetzen, muß man in drei, vier Jahren mit gefälliger R.E.M.-Stadionbeschallung rechnen. Was im Moment aber egal ist.
weitere Platten
Nobody's Daughter
VÖ: 23.04.2010
Live Through This
VÖ: 08.04.1994
Pretty On The Inside
VÖ: 27.09.1991