Der einzige Unterschied zu den bisherigen Alben besteht darin, daß er diesmal nicht jede Note selbst geschrieben hat, sich auch an Fremdmaterial, zum Beispiel von Curtis Mayfield, wagte. Am Konzept ändert das jedoch wenig. Es ist Slow-Motion-Country mit unendlichen Assoziationsräumen, sentimental bis weit über die Kitschgrenze hinaus. Pomadige Hawaiigitarren schweben über esoterische Streichereinheiten; die Stimme des Bandleaders erstickt in einem See aus Tränen. Eine Alternative-Operette, ein modernes Märchen, ein kolossaler Anachronismus. Kurt Wagner ist ein Beschwörer der Maßlosigkeit. Unfaßbar, aber schön, daß es sowas überhaupt noch gibt. Und selbst, wenn die Band aus Versehen mal ein paar waschechte Seventies-Philly-Grooves zum besten gibt, ist das nichts anderes als ein Glas Himbeerlimonade, das genüßlich über einer hellgrünen Schaumgummimatratze verkippt wird.
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