Wer eine bloße Weiterführung des bewährten Erfolgskonzepts von ’92 erwartet, sieht sich getäuscht. Die wuchtige Rhythmusarbeit dient nicht allein als Katalysator für heftige Kopfbewegungen, sondern ist tragende Basis für wunderschöne Melodiebögen und Experimente in alle Himmelsrichtungen. Ob man nun zu den kruden Tönen von “Sam Hell” am Lagerfeuer fröstelt, via “Milquetoast” sein Fühstück mit Vitaminen anreichert oder das Tanzbein zu “Tic” schwingt, mit “Betty” wird man rund um die Uhr unterhalten. Die kompakte Einheit wird dabei keineswegs angetastet, der Wiedererkennungswert ist garantiert. Doch Page Hamiltons Gesang und Songwriting sind in den letzten zwei Jahren nicht stehengeblieben, der kreative Horizont steht sperrangelweit offen. Ozzys Stempel hat er rigoros abgewaschen, wenn überhaupt erkennt man zwischen den Refrainzeilen eher eine Annäherung an den seligen Kurt. Bleibt abzuwarten, wie es um die Akzeptanz des Publikums bestellt ist. Sollte der Funke beim ersten Hören nicht überspringen, unbedingt nochmal versuchen. Meine Anlage brennt jedenfalls lichterloh.
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