Explosions In The Sky
The Earth Is Not A Cold Dead Place
Text: Jochen Schliemann
Nur fünf Lieder passen auf das zweite Album dieses Instrumental-Quartetts aus Austin, Texas. Einfacher Grund: Die Stücke sind durchschnittlich zehn Minuten lang. Explosions In The Sky brauchen Zeit und Raum zur Entfaltung ihres sphärischen Sounds, der sich in erster Linie von experimentellen Rockbands wie Mogwai oder Godspeed You! Black Emperor unterscheidet, indem er von einer klassischen Rockbesetzung kreiert wird. Nicht einmal braucht die Band mehr als ein Schlagzeug, einen Bass und zwei Gitarren, um ihre umfassenden Klanglandschaften zu zeichnen, welche einiges dazu beitragen könnten, Weihnachten 2003 erträglicher zu machen. Denn zum einen ist Zeit eine wichtige Voraussetzung für Explosions In The Sky, zum anderen setzen sie bei ihren spärlichen Ausbrüchen eine Energie frei, die der einer Vulkaneruption gleicht. Kommt Zeit, kommt Zorn. Was streng gesehen nichts wirklich Neues ist, aber immer noch eine der besten Lösungen für Winterabende, an denen es nichts zu sagen gibt. Schade ist, dass Explosions In The Sky – der Name deutet es bereits an – dazu neigen, die Phantasie, die sie anregen, im Keim zu ersticken. Mit diesem Albumtitel sowie Songnamen wie “First Breath After Coma” wirkt das Ganze doch ein wenig bemüht tiefsinnig. Wobei das nur ein kleiner Schatten auf einem musikalischen Lichtblick ist.
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End
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