Nein, liebe Metal-Fans. Wenn ihr gehofft hattet, dass sich jetzt alle alten Helden auf ihre einstige Härte zurückbesinnen, solltet Ihr lieber bei Metallica und Machine Head bleiben. Den düsteren Krach von früher haben Anathema nämlich ein für allemal hinter sich gelassen. Nach dem Ausbruch mit dem Vorgänger “A Fine Day To Exit” bedeutet “A Natural Disaster” die neue Welt. Ein Szenario, das nur auf den ersten Blick behaglich wirkt und die Bedrohung erst ganz allmählich fühlbar werden lässt. Das überwältigende “Pulled Under At 2000 Metres A Second” beginnt mit der Warnung “Freedom is only a hallucination”, bevor die Gitarren entfesselt werden und einen runter ziehen, immer weiter. In solchen Momenten will man einfach nur die Hände schützend über den Kopf legen und in Deckung gehen, so mächtig wirkt der Soundteppich, der den Himmel verdunkelt. Beim Titelsong bekommt Lee Douglas, die Schwester des Drummers, als Gastchanteuse ihren großen Auftritt, und das finale, elfminütige “Violence” schlägt einen auch ganz ohne Gesang windelweich. Natürlich könnte man wieder die üblichen Verdächtigen wie Pink Floyd als Referenzen ins Spiel bringen, tatsächlich aber haben Anathema ihren eigenen Stil gefunden, ihre eigene beunruhigende Sphäre. Und die ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
weitere Platten
Internal Landscapes (Best Of, Vinyl)
VÖ: 26.10.2018
The Optimist
VÖ: 09.06.2017
A Sort Of Homecoming
VÖ: 30.10.2015
Distant Satellites
VÖ: 06.06.2014
Universal
VÖ: 20.09.2013
Weather Systems
VÖ: 20.04.2012
Falling Deeper
VÖ: 05.09.2011
We're Here Because We're Here
VÖ: 31.05.2010
Hindsight
VÖ: 29.08.2008
A Fine Day To Exit
VÖ: 09.10.2001
Judgement
VÖ: 21.06.1999
Alternative 4
VÖ: 23.06.1998