The Hold Steady bringen diese Welten zusammen, indem sie satte Gitarren, ein Schlagzeug mit Punch und zuweilen gar Piano und Saxophon so aufspielen lassen, dass man jeden Moment die melodische Hookline erwartet und statt dessen schnodderigen Sprechgesang bekommt. So startet “Certain Songs” sentimental wie die Counting Crows und “The Swish” oder “Most People Are DJs” treiben wie eine Stadionsause, während sich statt eines Mitsing-Chorus’ die stoische Erzählweise Craig Finns darüber legt. Dessen Stimme bildet somit einen solchen Kontrapunkt zum Schmelz der Musik, dass die Texte zwangsläufig Aufmerksamkeit fordern. Sie erzählen Geschichten von lebenserfahrener Ironie, deren Anspielungen auf amerikanische (Pop-)Kultur dem Westeuropäer zwar oft unverständlich bleiben, auf ihre Art und Weise aber der kalorienreichen Musik jene menschliche Wärme zurückgeben, welche die Art des Gesangs ihr zunächst entzogen hat. So liebt man altmodischen Rock, ohne das Klischee zu zelebrieren.
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