Klingt interessant? Ist es auch. Hinter The Helio Sequence verbergen sich mit Sänger/Gitarrist Brandon Summers und Drummer/Tastenmann Benjamin Weikel zwei Mittzwanziger aus Portland, die bereits seit Schulzeiten gemeinsam ihrer Profession frönen: Sie entwerfen vielstimmig verzahnte Zweitterwesen, die auf satten Beats durch Großstadt-Straßen swingen, mit der Melodie am rechten Fleck und gehörig Platz für Experimente aller Art. Nach kurzem Abstecher Weikels zu Modest Mouse (in Isaac Brocks Garage sollen die zehn gut gelaunten Tracks übrigens auch entstanden sein) ist “Love And Distance” bereits das dritte Album des Tandems – und mit Abstand ihr reifstes. Gleich der Einstieg mit “Harmonica Song erweist sich als Volltreffer: Über einem stabilen Groove-Fundament jubilieren Gitarren, zwitschern Elektro-Flächen, jodelt ein – erraten! – Mundharmonika-Sample, bevor Summers in “Repeater” nicht bloß aufgrund seines kernigen Organs den Stone Roses-Gedächtnispreis in Gold verdient hätte. Sitzt, passt und wackelt nicht die Bohne. Ihrem Spieltrieb und Songtiteln wie “Let It Fall Apart” zum Trotz lassen sich die beiden nie gehen, behalten den Kompass meist fest in der Hand. Auch durch das eingängig-entspannte “Everyone Knows Everyone” sowie die coole, polyrhythmische Pop-Schlaufe “The People Of The Secret” weht als Folk-Reminiszenz eine Harp, wohingegen man beim überragenden, raumgreifend wabernden Sonnenstrahl “S.O.S.” breit grinsend den Flokati und das Pfeifchen vom Dachboden holen möchte. Kompositorische Schwachstellen wie der flachbrüstige Ruhepol “Blood Bleeds” oder das mit Texturen um sich werfende “Don’t Look Away” bleiben zum Glück die Ausnahme. Vorwiegend heiter.
weitere Platten
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VÖ: 05.06.2020
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Negotiations
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