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    Moloko
    I Am Not A Doctor

    VÖ: 31.08.1998 | Label: Echo/Universal
    Text:
    10 / 12
    Moloko - I Am Not A Doctor

    Mit Moloko-Alben ist es ein bißchen wie mit Sado/Maso-Sex: zunächst tut es weh und macht auch keinen Spaß.

    Die Befriedigung tritt erst sehr viel später ein, ist dafür dann aber auch eine deutlich andere als die gewohnte (sag mal, Krügerle, was treibst du eigentlich so privat? – d. Red.). Auch ihr zweiter Longplayer bildet da keine Ausnahme, denn der erste Höreindruck ist erst einmal verstörend, was bei einer derart seltsamen Instrumentierung und vor allem bei den zerrissen wirkenden Arrangements der Songs auch nicht weiter verwundert. Gönnt man den insgesamt 15 Stücken ihres Zweitlings aber mehr als nur einen flüchtigen Höreindruck, entfaltet sich erst die tatsächliche Größe dieser nur noch bedingt als TripHop zu klassifizierenden musikalischen Absurditäten. Die Harmonien ihrer Songs werden von Soundmagier Mark Brydon in seltsam frickelige, fast hektisch wirkende Mikroparzellen zerlegt, die vom Ohr des Hörers erst wieder mühsam zusammengesetzt werden müssen, und Róisín Murphy, die gottbegnadete Stimme Molokos, jauchzt, seufzt, gurgelt, heult, haspelt, gurrt und schmachtet sich durch die Songs, als seien sie Botschaften an fiktive Marsmännchen, die der irdischen Sprache nicht mächtig sind. Insofern ist “I Am Not A Doctor” kein kurzweiliger Sofortzünder von zwar heftiger, aber nur kurzer Befriedigung, sondern vielmehr eine lang währende Dauerfreundschaft, deren Attraktivität im ausgefeilten Detail steckt und erst sukzessive (wer ist hier der irdischen Sprache nicht mächtig? – d. Red.) entdeckt werden muß.

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    Catalogue

    VÖ: 23.06.2006

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