Von 0 auf 6! Bei seiner US-Veröffentlichung im Herbst ist “In Love And Death” aus dem Stand in die Top Ten der Albumcharts geknallt. Was ja an sich noch nichts Verwerfliches wäre. Ausverkaufsvorwürfe sind schließlich albern. Das Schlimme nur: The Used scheinen den kommerziellen Erfolg am Reißbrett geplant zu haben. Ein dickes Produktionsbudget? Her damit! Heftige Gitarren? Bloß nicht, die armen Radiohörer! Inbrünstiges Geschrei wie auf dem Debüt? Lieber nicht zu viel, das könnte die Teenies verschrecken! Dabei war es gerade die wohl- und nicht überdosierte Härte, die das Debüt noch so mitreißend machte. Und jetzt? Aus Core mach Pop, aus knittrig mach glatt. Zur Enttäuschung wird “In Love And Death” aber nur, wenn man mit den falschen Erwartungen herangeht und nicht großzügig die 08/15-Songs wie “I Caught Fire” oder “Cut Up Angels” überhört. Denn zwischendrin landen The Used immer noch einige Treffer. Zu “Light With A Sharpened Edge” lässt sich wunderbar mitschunkeln, “Yesterday’s Feelings” ist fast gänzlich akustisch gehalten, “All That I’ve Got” oder “Hard To Say” passen sogar ins deutsche Formatradio zwischen Hoobastank und The Calling. Und “Take It Away” und “Sound Effects And Overdramatics” bringen noch einmal die gute alte Zeit zurück. Letztlich sind The Used zwar nur noch eine Band unter vielen. Aber immerhin eine, auf die sich kleine Schwester und großer Bruder einigen können.
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