“I’m not strong/ you don’t believe I may be wrong/ that I can never bring you home.” Wenn solche Zeilen zu Beginn von Lou Barlows erstem Lebenszeichen seit dem selbstbetitelten letzten Sebadoh-Album ertönen, atmet man erst mal auf, bevor man sich beseelt dem Herzschmerz hingibt. Der letzte Sebadoh-Erguss nämlich ist mittlerweile rund sechs Jahre alt und nicht wirklich ein rühmlicher Abschluss der Bandkarriere. “Emoh” aber beweist: Der Prinz des Indie kann es doch noch. Und das erleichtert. Der Barlow’sche Kosmos dreht sich nach wie vor um die eigentlich wichtigen Dinge im Leben. Um Selbstzweifel, um Liebe, das Streben nach irgendeiner Form von Sicherheit und die immer hungrige Hauskatze. Barlow hält “Emoh” vornehmlich akustisch, von einigen wenigen eingestreuten Beats mal abgesehen. “Holding Back The Year”, “Morning’s After Me” und “Ballad Of The Daykitty” gelingen ihm angenehm unverkrampft, erstaunlich unverkopft. “Legendary” oder eingangs zitiertes “Home” gar so Herz zerknirschend schön wie zu seligen “Bakesale”-Zeiten. Das Comeback ist ihm gelungen. Schwelgt er mitten in “Royalty”, dann wünscht man sich eigentlich nichts mehr, als dass Barlow sich ins eigene Wohnzimmer setzt, um loszuklampfen. Und am besten gleich Kristofer Aström mitbringt, würden sich beide anno 2005 doch ganz wunderbar ergänzen.
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