Cass McCombs hat viel Zeit, um sich abseitige Gedanken zu machen. Über Haarsaufall zum Beispiel, den er absolut begrüßenswert findet. Oder Silberfische mit wattierten Weichteilen. Cass McCombs hat aber auch ein paar Freunde. Und die helfen ihm dabei, seine abseitigen Gedanken zu Musik zu machen. Mit “Prefection” ist das nun schon zum zweiten Mal passiert und hat ein Album abgeworfen, auf dem die Gitarre neben dem Sampler steht, Kummer neben Glückseligkeit und Mr. McCombs höchstselbst als traurigster Mann der Welt mitten auf einem Rummelplatz. Ein Leierkasten leiert, Kinder spielen, Kinder weinen und Cass singt dazu seine Lieder von der Liebe, den Frauen und Subtraktion. Oft klingt das, als wären wir auf einer besseren Morrissey-Convention, zum Beispiel im lang gezogenen “She’s Still Suffering”, bei dem sich am Ende auch noch versehentlich jemand aufs Synthesizer setzt. Es kann aber genauso gut schon mal passieren, dass ein Song wie das zackige “Tourist Woman” von einem giftigen Fuzz-Bass angeschoben wird, oder “Bury Mary”, das lustigste, beste und deplazierteste Lied dieser Platte zwei Minuten lang fröhlich Karussell fährt. Dass “Prefection” aber danach in ein zunehmend ausleierndes Finale abdriftet und bei all seinen tollen Songs trotzdem immer so spröde und distanziert klingt, dass man sich nie so richtig reinlegen mag? Nur ein weiteres Rätsel auf diesem Album, das man wirklich gerne mal erklärt bekäme.
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