Deus
Worst Case Scenario (Platten der Neunziger)
Was an kreativem Output in den Jahren danach für mehr als ein Dutzend verschiedener Bands und Projekte gut war (siehe Antwerpen-Special), zeigt sich 1995 noch vereint in einer Band und einer Platte. Tom Barman, Stef Kamil Carlens und Rudy Trouvé basteln gemeinsam an unfassbar dichten Songwriting-Perlen, spielen und experimentieren mit allem zwischen Pop, Jazz und Noise, und lassen dich dabei keine Sekunde im Stich. Songs voller überschäumender Ideen, grandioser Melodien, tiefer Psychosen, endloser Schönheit. Drei Stimmen zwischen Wut, Wahnsinn, Vertrautheit und Energie. Gitarren und Geigen von betörender Zartheit, verstimmter Genialität oder bestialischer Schrägheit. In einem Moment versöhnlich, dem Zerbrechen nahe, im nächsten dermaßen laut und quietschig, dass du schreien möchtest. Auch – oder vielleicht gerade – nach mehrhundertmaligem Hören (“Worst Case Scenario” ist definitiv mein meistgehörtes Album der Neunziger Jahre) dermaßen intensiv, dass es dir bei jedem Song die Schauer über den Rücken jagt und es dich vor Ergriffenheit erschaudern lässt. Was soll ich sagen: Jedem, dem im Zuge des relativen Erfolges ihres aktuellen Albums – oder auch sonst – diese Band einmal positiv aufgefallen ist, sollte sich dieses erste Werk und viel Zeit und Muße gönnen, um mit jedem einzelnen dieser kleinen kranken Könnerstückchen warm zu werden. Glaubt mir: Über die Jahre wird diese Platte zu einem echten Freund.
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