Betterov kommt im Februar 1994 in Bad Salzungen unter dem Namen Manuel Bittorf im Landkreis Thüringen zur Welt. Sein Vater und dessen große Leidenschaft für Bruce Springsteen bilden die Initialzündung für das musikalische Interesse, das er in den Folgejahren entwickeln wird. Seine Faszination gilt zunächst vor allem der MTV Unplugged Version von “Thunder Road” und dem Identifikationspotenzial, das Springsteen mit seinen Songs stiftet.
Bereits als Teenager probiert Betterov sich an verschiedenen Instrumenten aus, lernt etwa Klavier, Geige – und Gitarre. Letztere setzt sich nicht zuletzt durch den Einfluss von Nirvana bei ihm durch, die damals für ihn den “ersten Kontaktpunkt mit Jugendkultur” darstellen. Betterov entwickelt obendrein ein Interesse für den Folk-Sound der 60er – etwa Joni Mitchell, die er vor einiger Zeit für sich entdeckt hat – und dem textlichen Spielraum, der einem HipHop ermöglicht.
Im Alter von 19 Jahren zieht es ihn – nach Abbruch einer Lehre als Industriemechaniker bei Bosch – ans Eisenacher Theater, wo er sich unter anderem um die musikalische Produktion kümmert und seine erste Rolle in “Die Vernunft ist des Herzens größte Feindin” spielt. Ein, wie er es nennt, “Kreativlabor”, das ihm neue Freiheiten eröffnet und zu seinem Lebensmittelpunkt wird, bevor es ihn dann zwei Jahre später aufgrund eines Schauspielstudiums nach Berlin zieht. Anschließend bewirbt er sich in Mannheim an der Popakademie.
2022 veröffentlicht er sein größtenteils während der Pandemie entstandenes Debütalbum “Olympia” bei Universal, nachdem er bereits 2020 in den geschichtsträchtigen Berliner Hansa Studios seine erste EP “Viertel vor irgendwas” aufnimmt. Angesiedelt zwischen Indierock und Post-Punk (einige nennen es “Neue Neue Deutsche Welle”) verknüpft er deutschsprachige Texte mit einem mitunter melancholisch-düsteren Sound.
Im Sommer 2022 ist er gemeinsam mit Chris Farren als Support Act von The Gaslight Anthem auf Tour – eine Band, die Betterovs Faszination für Springsteen teilt und die den Boss sogar als Gast für einen ihrer Songs (“History Books”) gewinnen können.
Warum “Oracular Spectacular” von MGMT eines der prägendsten Alben für ihn darstellt, über die Bedeutung von Jazz und “Kind Of Blue” von Miles Davis – und weshalb er Stadionkonzerte und die Haltung von Bob Dylan schwierig findet, hört ihr in der aktuellen Episode.
Diese und alle Folgen aus den vergangenen Staffeln gibt es hier zum Nachhören.